„Sie schreien dich an, werd endlich älter / Werd vernünftig, los werd alt. / Und Jahr für Jahr wird’s immer kälter / Und ich mein, es war schon ziemlich kalt!“ (...But Alive: Für immer 16)

Ela Meyer (*1973), die mehrere Jahre in Riot Grrrl-Bands Gitarre gespielt hat und jetzt in bei Barcelona auf einem kleinen Boot lebt, wird in Jena aus ihrem Debüt-Roman „Es war schon immer ziemlich kalt“ lesen.

Dieser Roman erzählt die Geschichte von Insa, Hannes und Nico, alle Ende zwanzig, die gemeinsam in einem friesischen Kaff aufgewachsen sind, wo ihre Freund*inschaft sie durch die verschiedenen Krisen des Coming-of-Age – Pubertät, Coming Out, Scheidung der Eltern etc. – getragen hat.

Und natürlich haben sie sich geschworen, für immer gemeinsam durchs Leben zu gehen!!!

Aber nun, an der Schwelle zum „wirklichen“ Erwachsenwerden tauchen Fragen auf, wie: Ist Freund*inschaft noch möglich, wenn die Beteiligten sich in vollkommen gegensätzliche Richtungen entwickeln? Soll/kann mensch noch solidarisch sein, wenn mensch die Entscheidungen der/des anderen für falsch hält? Muss eine Freund*inschaft aus Kindheitstagen überhaupt überleben – oder ist es irgendwann an der Zeit, loszulassen?

Insa, Hannes und Nico gehen auf eine letzte große gemeinsame Reise nach Spanien, wo Nicos Mutter wohnt. Zum Soundtrack von den Lassie Singers über Stereo Total und EA 80 bis Team Dresch fährt das Trio unaufhaltsam auf die Weggabelung des Erwachsenwerdens zu. Unterwegs –  on the road – mit ihrem Bus durch halb Europa kommen plötzlich Geheimnisse auf den Tisch, während die drei Noch-Freund*innen viel Wein und Bier trinken, Abstecher auf Punkpartys machen, einen Hund aufnehmen, alte Bekannte treffen und ungewöhnliche Begegnungen haben.

„Früher war es auch schon ziemlich kalt“ ist eine Geschichte über den aufwühlenden Wandel einer Jugendfreundschaft und das Ende einer gemeinsam verbrachten Lebensphase, atemlos und mit Melancholie und Leichtigkeit erzählt von Ela Meyer.